Parkettrenovierung – Teil 5: Parkettboden versiegeln

Serie in 6 Teilen „Parkettrenovierung – Schritt für Schritt“

 

Versiegeln von Parkett-/Holzböden

Bisher haben Sie alle Schritte von der Vorbereitung bis zum Schleifen des Parkettbodens sowie den Reparaturen von Kratzern, Rissen und Löchern mit Erfolg ausgeführt. Denn dies ist die Grundvoraussetzung für ein perfektes Ergebnis.

Nun geht es an die abschließende Aufgabe – das Versiegeln.

Zur Grundierung und dem Parkettlack benötigen Sie noch folgende Werkzeuge:

  • Auftragsrolle für wasserbasierte Versiegelungslacke (mit Teleskop-Stab)
  • Kleiner Pinsel oder kleine Rolle für die Ränder
  • Tellerschleifmaschine
  • Schleifgitter Korn 120
  • Staubsauger
  • Handschuhe, Schutzbrille, Einweg-Überschuhe

 

Vorarbeiten

Zuerst muss dafür gesorgt werden, das der gesamte Raum vom Schleifstaub befreit wird. Alle Oberflächen (wie Wände, Fußboden, Heizkörper etc.) müssen gründlich mit dem Staubsauger abgesaugt werden.

Grundieren und Versiegeln

Die Grundierung sowie der Versiegelungslack sollte bei Zimmertemperatur (18 – 25 Grad) und indirektem Sonnenlicht (kein direktes Sonnenlicht auf dem Boden) aufgetragen werden (beachten Sie bitte die Hinweise auf ihrem Produkt).

Schritt 1: Grundierung

Grundierung gut aufschütteln, anschließend den Inhalt in einen sauberen Eimer umfüllen. Die Grundierung muss systematisch und ohne große Unterbrechung aufgetragen werden, so dass Sie am Ende den Raum verlassen können.

Tragen Sie die Grundierung zuerst an den Rändern am Ende des hinteren Raumteiles mit Hilfe einer kleinen Rolle oder einem Pinsel auf. Nicht alle Ränder auf einmal grundieren! Für die Bodenfläche benützen Sie die große Auftragsrolle (mit Teleskop-Stab). Tauchen Sie die Rolle ein und verteilen die Grundierung gleichmäßig und ohne Druck zuerst quer zur Maserung und dann in Richtung der Maserung, jedoch ohne dabei mehr Grundierung aufzubringen. Bitte Vorsicht beim Ansetzen und Abheben der Rolle, damit keine Ansatzspuren entstehen!

So arbeiten Sie sich auf den folgenden 2 Metern schrittweise weiter bis zum Ende des Raumes. Überlappen sie die einzelnen Abschnitte um gleichmäßige Übergänge zu gewährleisten.

Lassen Sie die Grundierung ca. 1 Stunde trocknen (siehe Produkthinweise) und saugen danach den Boden erneut ab oder wischen mit einem feuchten Tuch nach. Die Grundierung darf nicht über Nacht trocknen. Die 1. Versiegelungsschicht muss noch am selben Tag aufgetragen werden.

Werkzeuge nach Gebrauch mit Wasser reinigen!

Bei nicht handelsüblichen Holzarten (Exoten) ist eine anwendungstechnische Beratung einzuholen.

 

Schritt 2: Versiegeln

Die Vorgehensweise für das Auftragen des Parkettlacks ist die Gleiche, wie bei der Grundierung. Es sind mindestens 2 Schichten aufzutragen. In höher beanspruchten Bereichen ist eine 3. Schicht erforderlich.

Trockenzeit bis zur Schleifbarkeit:       ca. 2 Stunden

Trockenzeit bei 3-Schichten-Aufbau:   1. Schicht ca 90 Minuten                                                                                             2. Schicht ca. 2 Stunden

Vor dem letzten Auftrag ist ein Zwischenschliff mit einem Schleifgitter Korn 120 notwendig.

Beachten Sie bitte unbedingt auch die Produkthinweise!

 

Wann ist die Fläche wieder nutzbar?

Der Boden ist (siehe Produkthinweise) nach 8 Stunden wieder begehbar und nach 24 Stunden können die Möbel aufgestellt werden. Mit schwereren Gegenständen sollten Sie jedoch noch einige Tage warten. Nach etwa 7 Tagen ist der Lack vollständig ausgehärtet und Sie können Teppiche auflegen und den Boden wieder voll belasten.

Reinigung und Pflege

Durch regelmäßige Reinigung und Pflege können Sie sich sich länger an dem neu versiegelten Parkettboden erfreuen. Informieren Sie sich bei ihrem Fachhändler über entsprechende Pflegeprodukte.

Weitere Informationen erhalten Sie in „Parkettreinigung – So geht´s!“

Nächste Woche in Teil 6 und somit letztem Teil  meiner Serie erfahren Sie alles über

Teil 6: Die größten Feinde des Parketts

 

 

Parkettrenovierung – Teil 3: Schleifen – Schritt für Schritt

Serie in 6 Teilen „Parkettrenovierung – Schritt für Schritt“

Schleifen – Schritt für Schritt

Sie haben sich dafür entschieden ihren Parkettboden selber zu schleifen (auf eigene Gefahr!), haben sich vorab gut informiert und alle Arbeitsmittel besorgt, die dafür benötigt werden?

Noch ein kurzer Check vor Beginn:

  • Sie kennen das Schleifschema ihres Parkettbodens
  • Ist der Parkett frisch verklebt, z.B. Aufgrund von Ausbesserungsarbeiten einer Teilfläche? In diesem Fall muss als erstes die vom Hersteller festgelegte Abbindezeit des Bodens eingehalten werden.
  • Nägel versenkt.
  • Sockelleisten entfernt.
  • Boden ist frei von Altbelag, Teppichresten und abgesaugt.
  • Türen, Fenster, Heizung sind abgedeckt.

 

1. Schritt – Grundschliff

Zuerst beginnt man mit dem Grobschliff. Je nach Oberflächenbelag oder Beschädigung des Parkettbodens beginnt man mit einer gröberen Schleifmittelkörnung (30/36/40).

Um ein Ausschleifen an weichen Stellen zu vermeiden, beginnen Sie mit dem Schleifen diagonal zum Verlauf der Holzfaser. Achten Sie darauf, dass die Schleifwalze langsam in der Vorwärtsbewegung abgesenkt und vor dem Richtungswechsel die Maschine wieder leicht angehoben wird. Der nächste Gang erfolgt rückwärts auf der gleichen Spur. Im nächsten Schritt versetzen Sie die Maschine um jeweils 2/3 nach rechts. Immer daran denken, dass bei jedem Richtungswechsel die Maschine am Ende angehoben und zu Beginn wieder langsam abgesenkt wird. So entstehen keine Absetzspuren.

Der ungefähr 90 cm breite Streifen, der Aufgrund der Führung der Schleifmaschine entsteht, wird dann umgekehrt zur bisherigen Schleifrichtung bearbeitet. Da wo die Maschine umgedreht wird, kann es zu Schattierungen kommen. Beachten Sie daher, dass der letzte Schliff nicht unmittelbar im Bereich des Lichteinfalls endet.

Die Oberfläche sollte nun frei von Überständen sein. Sollte dies nicht der Fall sein, muss erneut geschliffen werden, jedoch wieder diagonal im rechten Winkel zum ersten Schleifgang. Lose sowie tiefer liegende Lamellen müssen in diesem Schleifgang ausgebessert werden. Danach Parkettboden gründlich absaugen.

 

2. Schritt – Mittelschliff

Der Mittelschliff erfolgt im selben Schema, wie beim Grundschliff jedoch um 90 Grad versetzt.

Für den Mittelschliff wird eine etwas geringere Schleifmittelkörnung (60/80) als beim Grobschliff verwendet und mit der mittleren Druckstufe der Schleifmaschine geschliffen. Dieser Schleifgang dient dazu das Schleifbild des 1. Schleifganges zu verfeinern und die Spuren des Grobschliffs zu beseitigen.

Befinden sich nach diesem Schleifgang noch gröbere Kratzer, Risse oder Löcher auf der Oberfläche, müssen diese noch vor dem Feinschliff mit Fugenkitt verspachtelt werden. Thema der nächsten Woche: „Teil 4: Reparieren von Kratzern und Löchern“.

Danach kann zum Feinschliff übergegangen werden.

 

3. Schritt – Feinschliff

Hierzu wird eine Tellerschleifmaschine verwendet mit einer geringen Schleifmittelkörnung (100/120). Wichtig ist hier, die Schleifrichtung quer zum Lichteinfall vorzunehmen. Die Maschine wird hierbei von links nach rechts geführt und wieder zurück. Danach versetzt weitergearbeitet bis zum Endpunkt des Raumes.

Wird jedoch eine Bandschleifmaschine verwendet, empfiehlt sich das Schleifen zum Licht. Schwieriger wird es bei einem Parkett mit Würfelmuster (Schliff zur Faser und entgegen der Faser) da hier beim Schleifen Hell-Dunkel-Schattierungen entstehen können.

Das beste Ergebnis erreichen Sie hier mit einem diagonalen Schliff.