Parkettrenovierung – Teil 4: Reparieren von Kratzer und Löchern

Serie in 6 Teilen „Parkettrenovierung – Schritt für Schritt“

Parkett ist dank seiner Oberfläche aus Echtholz ein sehr widerstandsfähiger Bodenbelag. Es ist der einzige Fußboden, der öfter renoviert und auch nach vielen Jahren der Nutzung wieder in einen neuwertigen Zustand versetzt werden kann. Kleinere Risse, Kratzer oder Löcher können selbst ausgebessert werden.

Damit die Reparaturarbeiten aber auch gelingen, gibt es Einiges zu berücksichtigen bzw. zu beachten.

Das Reparieren/Kitten des Parkettbodens erfolgt nach dem ersten Mittelschliff!

Was benötigen Sie dafür?

  • Pulverkitt
  • Fertigkitt-Masse auf Wasserbasis
  • Holzkitt-Lösung
  • Schleifstaub (als Alternative zum Pulver-/Fertigkitt)
  • Spachtel (elastisch)

Reparieren von Kratzer und Rissen

Empfehlenswert ist die Herstellung einer eigenen Fugen-Kitt-Masse. Dafür benötigen Sie den Schleifstaub aus dem Mittelschliff sowie eine Holzkitt-Lösung welcher der Schleifstaub beigemischt wird. Diese wird, je nach Notwendigkeit, vollflächig oder nur stellenweise auf dem Parkett verteilt. Überreste bzw. Überstände müssen anschließend sofort entfernt werden, da diese sonst mühsam wieder abgeschliffen werden müssen.

Sie können ebenfalls eine Pulverkittmasse oder Fertigkitt benützen. Hierzu sollten Sie beachten, dass diese  -im Gegensatz zum Holz-  unter Lichteinfluss kaum seinen Farbton verändert und somit später sichtbar werden kann.

Bei größeren und tieferen Kratzern, Rissen oder Löchern muss dieser Vorgang mehrmals wiederholt werden. Das Mischungsverhältnis der Kitt-Masse darf nicht zu dickflüssig jedoch auch nicht zu dünnflüssig sein. Ist die Masse zu dickflüssig kann es passieren, das diese beim nächsten Schleifgang ausbricht. Eine zu dünnflüssige Masse kann absacken oder seitenverleimende Eigenschaften hervorrufen.

Es ist sinnvoll sich hier vor Kauf und Anwendung von einem kompetenten Fachbetrieb beraten zu lassen.

Haben Sie alles soweit geschafft, können sie, wie bereits im Beitrag der letzten Woche, unter Punkt 3. mit dem Feinschliff, die Schleifarbeiten abschließen.

Kratzer, Risse und Löcher können auch repariert werden, ohne dass dafür der Boden komplett renoviert bzw. abgeschliffen werden muss. Dazu gibt es voraussichtlich Ende Juni 2014 einen Extra-Beitrag.

Das Thema der nächsten Woche: Teil 5: Parkettboden versiegeln 

 

 

 

Parkettrenovierung – Teil 3: Schleifen – Schritt für Schritt

Serie in 6 Teilen „Parkettrenovierung – Schritt für Schritt“

Schleifen – Schritt für Schritt

Sie haben sich dafür entschieden ihren Parkettboden selber zu schleifen (auf eigene Gefahr!), haben sich vorab gut informiert und alle Arbeitsmittel besorgt, die dafür benötigt werden?

Noch ein kurzer Check vor Beginn:

  • Sie kennen das Schleifschema ihres Parkettbodens
  • Ist der Parkett frisch verklebt, z.B. Aufgrund von Ausbesserungsarbeiten einer Teilfläche? In diesem Fall muss als erstes die vom Hersteller festgelegte Abbindezeit des Bodens eingehalten werden.
  • Nägel versenkt.
  • Sockelleisten entfernt.
  • Boden ist frei von Altbelag, Teppichresten und abgesaugt.
  • Türen, Fenster, Heizung sind abgedeckt.

 

1. Schritt – Grundschliff

Zuerst beginnt man mit dem Grobschliff. Je nach Oberflächenbelag oder Beschädigung des Parkettbodens beginnt man mit einer gröberen Schleifmittelkörnung (30/36/40).

Um ein Ausschleifen an weichen Stellen zu vermeiden, beginnen Sie mit dem Schleifen diagonal zum Verlauf der Holzfaser. Achten Sie darauf, dass die Schleifwalze langsam in der Vorwärtsbewegung abgesenkt und vor dem Richtungswechsel die Maschine wieder leicht angehoben wird. Der nächste Gang erfolgt rückwärts auf der gleichen Spur. Im nächsten Schritt versetzen Sie die Maschine um jeweils 2/3 nach rechts. Immer daran denken, dass bei jedem Richtungswechsel die Maschine am Ende angehoben und zu Beginn wieder langsam abgesenkt wird. So entstehen keine Absetzspuren.

Der ungefähr 90 cm breite Streifen, der Aufgrund der Führung der Schleifmaschine entsteht, wird dann umgekehrt zur bisherigen Schleifrichtung bearbeitet. Da wo die Maschine umgedreht wird, kann es zu Schattierungen kommen. Beachten Sie daher, dass der letzte Schliff nicht unmittelbar im Bereich des Lichteinfalls endet.

Die Oberfläche sollte nun frei von Überständen sein. Sollte dies nicht der Fall sein, muss erneut geschliffen werden, jedoch wieder diagonal im rechten Winkel zum ersten Schleifgang. Lose sowie tiefer liegende Lamellen müssen in diesem Schleifgang ausgebessert werden. Danach Parkettboden gründlich absaugen.

 

2. Schritt – Mittelschliff

Der Mittelschliff erfolgt im selben Schema, wie beim Grundschliff jedoch um 90 Grad versetzt.

Für den Mittelschliff wird eine etwas geringere Schleifmittelkörnung (60/80) als beim Grobschliff verwendet und mit der mittleren Druckstufe der Schleifmaschine geschliffen. Dieser Schleifgang dient dazu das Schleifbild des 1. Schleifganges zu verfeinern und die Spuren des Grobschliffs zu beseitigen.

Befinden sich nach diesem Schleifgang noch gröbere Kratzer, Risse oder Löcher auf der Oberfläche, müssen diese noch vor dem Feinschliff mit Fugenkitt verspachtelt werden. Thema der nächsten Woche: „Teil 4: Reparieren von Kratzern und Löchern“.

Danach kann zum Feinschliff übergegangen werden.

 

3. Schritt – Feinschliff

Hierzu wird eine Tellerschleifmaschine verwendet mit einer geringen Schleifmittelkörnung (100/120). Wichtig ist hier, die Schleifrichtung quer zum Lichteinfall vorzunehmen. Die Maschine wird hierbei von links nach rechts geführt und wieder zurück. Danach versetzt weitergearbeitet bis zum Endpunkt des Raumes.

Wird jedoch eine Bandschleifmaschine verwendet, empfiehlt sich das Schleifen zum Licht. Schwieriger wird es bei einem Parkett mit Würfelmuster (Schliff zur Faser und entgegen der Faser) da hier beim Schleifen Hell-Dunkel-Schattierungen entstehen können.

Das beste Ergebnis erreichen Sie hier mit einem diagonalen Schliff.

 

 

 

 

Parkettrenovierung – „Teil 2: Parkett schleifen – Geht das so einfach?“

Serie in 6 Teilen „Parkettrenovierung – Schritt für Schritt“

Um die Frage des Titelthemas zu beantworten: „Ganz so einfach ist das nicht“!

 

Wie bereits im 1.Teil meiner Serie erwähnt, ist Parkett schleifen kein Kinderspiel sondern erfordert ein hohes Maß an Wissen und Erfahrung. Allein die Holzarten zu bestimmen, deren Härtegrad (Brinell-Härte) zu erkennen und zu wissen worauf hier beim Schleifen zu achten ist will bei der Parkettrenovierung gelernt sein.

Sie trauen sich die Parkettrenovierung zu?

Dann sollten Sie sich unbedingt noch folgende Fragen beantworten können:

„Welche Art von Parkett möchte ich abschleifen?“

„Wurde dieser Boden bereits zuvor schon einmal abgeschliffen?“                           Wenn ja. „Habe ich dann eigentlich noch Potential?

„Wie dick ist mein Parkett?“ 

„Kann ich einfach kreuz und quer schleifen?“  

Die verschiedenen Parkettarten

Massivholzparkett  gibt es in verschiedenen Stärken von 8 bis zu 30 Millimeter dickem Vollholz.

Mehrschichtparkett, auch Fertigparkett genannt, gibt es mit einer Nutzschicht von 2,5 bis 6 Millimetern Vollholz. Bei Mehrschichtparkett bestehen die einzelnen Elemente aus zwei oder drei Schichten. Wobei die Mittelschicht und der Gegenzug aus unterschiedlichen Materialien (u.a. Nadelhölzer), je nach Hersteller, gefertigt werden.

Bis zu einem Millimeter (je nach Abnutzung kann es auch mehr sein) wird beim Renovieren von der Nutzschicht abgetragen – daher ist besonders beim Abschleifen eines Mehrschichtparketts Vorsicht geboten.

 

Die richtige Schleifrichtung für Ihren Parkettboden

Mosaikparkett oder Fischgrätparkett sollten grundsätzlich diagonal zum Faserverlauf von links nach rechts geschliffen werden. Abschließend mit der Einscheibenmaschine den Feinschliff vornehmen.

Stabparkett und Dielen sollten beim Grund- und Mittelschliff  diagonal zum Faserverlauf und der Feinschliff mit dem Faserverlauf geschliffen werden.

Die Anzahl der Schleifgänge hängt bei neu verlegtem Parkett von der Größe und der Häufigkeit der Überstände und bei alten Fußböden vom Grad der Abnutzung und der Unebenheiten ab.

Grundregeln für das Parkettschleifen:

  • Wahl der richtigen Schleifmittelkörnung.
  • Immer von links nach rechts schleifen.
  • Auf keinem Fall mit der rotierenden oder abgelassenen Schleifwalze auf einer Stelle stehen bleiben und/oder die Richtung wechseln. Es könnten sonst Vertiefungen eingeschliffen werden, insbesondere beim Grobschliff, die mit dem Feinschliff nicht mehr ausgeglichen werden können. Vor dem Endpunkt einer Schleifrichtung muss die Schleifwalze rechtzeitig und langsam vom Boden abgehoben werden.
  • Führen Sie die Maschine mit mäßigem und gleichbleibendem Tempo nach vorne und auf der gleichen Spur wieder zurück.

Haben Sie alles soweit abgeklärt? Gut, dann kann´s ja losgehen.

Wie die einzelnen Schritte genau ausgeführt werden und worauf noch geachtet werden muss, erfahren Sie

nächste Woche in: Teil 3: Schleifen – Schritt für Schritt

 

 

Parkettrenovierung – „Teil 1: Was muss im Vorfeld beachtet werden?“

 Serie in 6 Teilen „Parkettrenovierung – Schritt für Schritt“

 

Was ist Ihnen ihr Parkettboden wert?

Eines sollte jedem, der selbständig seinen Parkett schleifen möchte, klar sein. Parkettboden schleifen ist kein Kinderspiel sondern handwerklich sehr anspruchsvoll. Gerade alte Dielen erfordern ein Höchstmaß an Erfahrung und handwerklichem Geschick. Jahrelange Erfahrung kann nicht durch Information ersetzt werden und daher sollte die Entscheidung gründlich überlegt sein, ob man der Aufgabe gewachsen ist oder nicht doch lieber den Fachmann beauftragt. Ein Angebot kostet nichts – Ein kaputter Dielenboden dafür umso mehr! Sind Sie jedoch handwerklich geschickt und trauen sich die Arbeiten zu, dann:

„Ran ans Werk!“

Diese Vorbereitungen sollten Sie vor der Parkettrenovierung treffen

  • Welche Art des Parketts (Diele, Mosaik) möchte ich renovieren?
  • Wie viel Zeit muss ich für die Vorarbeit einplanen?
  • Besorgung der notwendigen Arbeitsmittel:
    • Maschinen: Schleifmaschine, Randschleifer (gibt es in Baumärkten zum Ausleihen)
    • Werkzeuge: Spachtel, Stemmeisen, Versenker, Hammer, Beisszange, Zieglinge
    • Arbeitsschutz: Ohrenschutz, Staubmaske, Arbeitshandschuhe, festes Schuhwerk (wichtig beim Umgang mit der Schleifmaschine)
    • Schleifmittel: entsprechende Schleifbänder (unterschiedlich starke Körnung für die einzelnen Schleifgänge)
    • Produkte für die gewünschte Oberflächenbehandlung: Öl, Wachs, Lack
    • Raum vorbereiten
      • Die zu renovierenden Räumlichkeiten komplett leer räumen
      • Boden gründlich fegen und absaugen.
      • Sockelleisten entfernen um einen sauberen Eck- und Randschliff zu garantieren
      • Eventuell hervorstehende Nagelköpfe versenken
      • Eventuell die Heizung, Fenster, etc. abdecken bzw. abkleben

Haben Sie alles soweit vorbereitet? Dann ist nur noch zu klären, wie das Schleifen Ihres Parkettbodens zu bewerkstelligen ist!

Dass erfahren Sie in:   Teil 2: Parkett schleifen – Geht das so einfach?

Parkettrenovierung – Schritt für Schritt

 

Serie in 6 Teilen „Parkettrenovierung – Schritt für Schritt“

Wie bekomme ich meinen Parkettboden wieder schön?

 

Im Frühjahr, wenn die Natur wieder erblüht, beginnt auch der Frühjahrsputz im Haus.

Wer kennt das nicht!

Schnee, Salz, Kies. Alles trägt man mehr oder weniger in den Herbst- und Wintermonaten ins Haus. Das ist es kein Wunder, wenn der Parkett in Mitleidenschaft gezogen wird. Dank seiner Oberfläche aus Echtholz, kann im Gegensatz zu vielen anderen Böden der Parkettboden mehrmals renoviert und wieder durch Abschleifen, Ölen oder Versiegeln, in neuwertigen Zustand versetzt werden.

Die meisten Fragen bei der Parkettrenovierung

Wie funktioniert das Schleifen und was muss dabei berücksichtigt werden? 

Welche Arbeitsmittel benötige ich? 

Wie viel Zeit muss ich dafür einplanen? 

Kann ich das überhaupt selber machen? 

Wie kann ich Löcher oder Kratzer reparieren?

Ich habe mich umgehend mit dem Thema „Parkettrenovierung“ befasst und mir vorgenommen diese Fragen in den nächsten Wochen aufzuklären um Ihnen eine Hilfe und Unterstützung zu bieten, damit ihr Parkettboden wieder wie neu aussieht.

Nächste Woche: Teil 1: Was muss im Vorfeld beachtet werden?

 

 

Parkettreinigung – So geht´s!

Um lange etwas von seinem Parkettboden zu haben, sollte man diesen einer regelmäßigen Reinigung und auch Pflege unterziehen.

Egal ob geölt, gewachst oder lackiert: Jeder Parkettboden benötigt Pflege!

Grundregeln für die Parkettreinigung

Bei der Reinigung von versiegelten Parkettböden sind folgende Regelungen zu beachten:

  • kein stehendes Wasser oder Reinigungsmittel auf der Parkettfläche hinterlassen
  • keine Reinigungsautomaten und Dampfreiniger 
  • nur geeignete Pflegeprodukte (Parkettreiniger / -pflege) verwenden
  • nur Baumwolltücher verwenden, Mikrofasertücher, können die Oberfläche               beschädigen

Und so geht´s!

Zu Beginn ist es sinnvoll die zu reinigende Fläche von Staub und Schmutz zu befreien. Danach sollten Sie mit einem geeigneten Pflegemittel (in Wasser verdünnt, siehe Mischungsverhältnis auf der Produktverpackung) und einem Baumwolltuch (gut ausgedrückt) die gesamte Fläche wischen, wobei zu berücksichtigen ist, das die gewischte Fläche nicht mehr betreten wird bis sie trocken ist.

Pflege von versiegelten Oberflächen

Wie oft ihr Boden gepflegt werden muss, hängt von der Beanspruchung ab. Die versiegelte Oberfläche dient als Verschleissschicht. Ist diese abgetragen bzw. abgenutzt sollte sie erneuert werden. Staub, Sand und andere Schmutzpartikel wirken wie Schleifpapier und können der weicheren und ersetzbaren Schutzschicht nicht soviel anhaben, wie der härteren Unterschicht. Ist diese mal beschädigt, hilft nur noch abschleifen. Beachten Sie auf jeden Fall die Pflegehinweise auf ihrem Produkt!

Pflege von geölten oder gewachsten Oberflächen

Auch hier hängt die Häufigkeit der Pflege von der Beanspruchung der Oberfläche ab.

Bei starker Beanspruchung sollte 1 mal pro Monat  und bei geringer Beanspruchung 1-2 mal im Jahr nachgeölt bzw. mit Wachs nachbehandelt werden.

Bei der Verwendung von wachshaltigen Pflegemitteln sollte vorab die alte Wachsschicht hin und wieder mit einem Wachsentferner abgetragen werden um die Gleichmäßigkeit (Hell-/Dunkelschattierungen) der Oberfläche zu bewahren.

Zusätzliche Tipps:

– Bei größeren Flächen ist eine Poliermaschine sinnvoll (kann im Fachhandel ausgeliehen   werden)

– Um Kratzer im Boden zu vermeiden, können Filzgleiter an allen beweglichen                  Einrichtungsgegenständen, wie z.B. Schränken, Tischen, Stühlen etc. angebracht        werden (sind im Handel erhältlich).

Parkettboden verlegen – schwimmend oder verklebt ?

Bei dem Verlegen von Parkettböden gibt es zwei Varianten. Die vollflächige Verklebung und die schwimmende Verlegung. Die Entscheidung für welche der beiden Varianten, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

1. Schwimmend verlegen

Von der schwimmenden Verlegung spricht man, wenn nur die Dielen miteinander verbunden werden und lose auf dem Untergrund liegen, d.h. ohne feste Verbindung mit dem Unterboden sind. Der Parkettboden kann sich frei auf dem Untergrund bewegen bzw. schwimmen. Voraussetzung dafür ist eine ebenmäßige Fläche und für eine Trittschalldämmung muss gesorgt sein. Mit einem Rest an Tritt- und Raumschall muss jedoch gerechnet werden, da der Boden bedingt durch den Hohlraum beim Begehen immer etwas nachgibt und dadurch ein Schall unter Umständen auf die angrenzenden Räume bzw. Wände übertragen wird. Auch die Lebensdauer eines „schwimmend verlegten“ Parkettbodens ist geringer, als die des Verklebten. Das ist darauf zurückzuführen, das durch die ständige Belastung die Fugen mit der Zeit gedehnt werden und dadurch Feuchtigkeit eindringen kann. Andererseits kann die schwimmende Verlegung auch von Vorteil sein, z.B. wenn sie mit dem Gedanken spielen, den Boden vielleicht ohnehin in 5 – 10 Jahren auszuwechseln, weil eine neue Einrichtung oder eine Veränderung der Stilrichtung gewünscht wird. Hier ist das Auswechseln des Bodens schnell und problemlos durchzuführen. Zudem erspart man sich die Kosten des nicht ganz günstigen Klebers.

2. Vollflächige Verklebung

Von einer „vollflächigen Verklebung“ spricht man, wenn der gesamte Parkettboden mit einem speziellen Kleber auf dem Estrich verklebt wird. Diese Variante ist besonders zu empfehlen bei hochwertigen, edlen und langlebigen Holzböden die Dauerhaft erhalten bleiben sollen. Hier ist eine Verklebung unumgänglich. Der Vorteil liegt vor allem darin, dass der Parkettboden immer wieder durch Schleifen mit darauffolgender Endbehandlung (Ölen, Wachsen) über Jahrzehnte hinweg erhalten werden kann. Ebenfalls ist zu Berücksichtigen, dass durch die Verklebung kein Hohlraum zwischen Untergrund und Parkett entsteht, sodass ein Tritt- und Raumschall weitestgehend ausgeschlossen werden kann. Andererseits kann die Tatsache, das der Kleber Lösungsmittel enthält die gesundheitsschädlich sein können, nicht ausgeschlossen werden. Jedoch gibt es bereits eine große Auswahl lösungsmittelarmer Kleber im Handel. Eine gute Beratung im Fachhandel oder durch ihren Schreiner lohnt sich hier auf alle Fälle.

Parkett oder Laminat

Viele Kunden sind unsicher und wissen oft nicht, für welchen Fußboden sie sich entscheiden sollen. Parkett, Laminat, Fertigparkett? Was ist das eigentlich? Wo liegen hier die Unterschiede und welche Vor- und Nachteile ergeben sich aus den verschiedenen Materialien?

Hier eine kleine Hilfe !

Parkett ist ein Fußbodenbelag aus Holz

Das Holz  – in der Regel Hartholz von Laubbäumen-  (wie z.B. Eiche, Buche, Ahorn, Kastanie) wird dazu in kleine Stücke gesägt und nach bestimmten Mustern zusammengesetzt. Die meisten Holz-/ bzw. Parkettböden werden so verarbeitet, dass die Holzfaser horizontal liegt. Holzböden, bei denen die Jahresringe sichtbar sind, d.h. die Fasern vertikal stehen, nennt man Holzpflaster. Bei einem großformatigen Holzboden aus langen Brettern,spricht man von einem Dielenboden. Das Fertigparkett (reines Holzprodukt) besteht aus mehrschichtigen Parkettelementen,  wie der Laufschicht, die aus Vollholz besteht und der darunterliegenden Schichten wie z.B. Sperrholz  oder Holzwerkstoffe.

Parkett gilt als hochwertiger Fußbodenbelag und benötigt wegen des Aufbaus aus kleinteiligen Holzstücken im Gegensatz zum Dielenboden einen tragfähigen Untergrund. Holz zählt zu den hygroskopischen Baustoffen (Baustoffe, die viel Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und bei Bedarf rasch wieder abgeben können), die entscheidend auf die Luftfeuchtigkeit eines Raumes und somit auf das Raumklima insgesamt Einfluss haben können.

Die  (hygroskopische Baustoffe) weitestgehend alle pflanzlichen und tierischen Baustoffe wie Holz oder Schafwolle und poröse mineralische Stoffe sind gegenüber nicht saugfähigen Baustoffen (z.B. Kunststoffe) für ein angenehmes Raumklima besonders zu empfehlen.

Laminat ist ein Fußbodenbelag aus Holzspanplatten oder Holzfaserplatten auf denen eine Dekorschicht aufgebracht wird

Laminatbeläge bestehen aus Holzfaserstoffen oder Holzfaserplatten als Träger, auf die eine dünne Dekorschicht  (ein mit Melaminharz getränktes Dekorpapier) aufgebracht wird. Auf dem Papier können Muster von verschiedenen Hölzern (auch Fliesen und Natursteinen) aufgedruckt werden. Dank der heutigen Technik können zusätzlich auf der Dekorschicht Fasern und Poren in das Dekor eingearbeitet werden, um dem Charakter des Echtholzes möglichst nahe zu kommen. Die Verlegung der Laminatböden erfolgt in gleicher Art wie Parkett. Durch die Kunststoffoberfläche wird hier keine Feuchtigkeit aufgenommen, jedoch ist über die Fugen eine Feuchtigkeitsaufnahme möglich. Zudem lädt sich bei sehr trockener Luft Laminat stark elektrostatisch auf (lt. Aussage von Stiftung Warentest in Berlin), sodass es sein kann gelegentlich eine gewischt zu bekommen. Von 16 Laminatböden habe nur der Testsieger keine elektrisierenden Nebenwirkungen gezeigt. Bei allen anderen Sorten wurde eine elektrostatische Aufladung festgestellt, die für die Gesundheit zwar ungefährlich ist, aber sehr unangenehm sein kann.

Parkett oder Laminat, wofür soll ich mich entscheiden ?

Laminat ist sehr pflegeleicht und robust, was  -gerade wenn man Kinder im Haushalt hat- für ihn spricht. Er ist kostengünstiger als Parkett und der Preis in den verschiedenen Ausführungen hält sich die Waage. Jedoch ist Parkett „Natur Pur“. Parkett ist edel und jede Holzart hat ihren eigenen Charakter mit der sie ihren individuellen Einrichtungsstil gestalten können. Ein klarer Vorteil spricht hier auch beim Parkett die Wiederaufbereitung bei abgenutzten Böden. Durch Abschleifen und neuer Oberflächenversiegelung haben sie hier die Möglichkeit ihren Boden aufzuwerten und wie neu erscheinen zu lassen, was bei einem Laminat nicht möglich ist.  Zusätzlich begünstig Parkett das Raumklima.