Das Schreinerhandwerk


Schreiner werden den individuellen Kundenansprüchen durch ihr gestalterisches Fachwissen und jahrelanger Erfahrung gerecht. Der Rohstoff Holz bietet unzählige Möglichkeiten zur Herstellung von Gütern mittels Handarbeit. Jedes Stück ist ein Unikat und speziell auf den Kundenwunsch zugeschnitten. Das Leistungsangebot eines Schreiners umfasst die Herstellung von Möbeln bis hin zur Ausstattung ganzer Wohnräume. Auch im Garten kann der Schreiner individuelle Wünsche verwirklichen mit einer schönen Holzterrasse, einem Gartenhäuschen oder einer Pergola.

Die Schreinertätigkeit zählt zu den kreativsten Berufen im Handwerksbereich. Mit Holz werden Möbel für den Wohn- und Gewerbebereich nach den individuellen Ansprüchen der Kunden gefertigt. Verständlich, dass hier der Preis, angesichts des Materials- und Arbeitsaufwandes, meist höher liegt, als bei Produkten aus der Massenfertigung. Doch der Nutzen daraus darf nicht unterschätzt werden. Die vom Schreiner gefertigten Produkte sind speziell auf die individuellen Wünsche der Kunden und auf die optimale Gestaltung des Wohnraumes abgestimmt. Zudem weisen sie eine hohe Qualität und Langlebigkeit vor.

 

Das macht den Schreiner einzigartig

Im Gegensatz zum Holzmechaniker (steuert Produktionsanlagen zur industriellen Herstellung von Fertigprodukten aus Holzwerkstoffen und anderen Materialien), ist der traditionelle Möbelbauer (wie der Schreiner) für die individuelle und kreative Gestaltung von Wohnräumen mittels Einrichtungsgegenständen zuständig. Das Besondere an Schreinerarbeiten ist, dass mit viel Hingabe auf den Kunden eingegangen wird und jeder Mitarbeiter bemüht ist, auch ausgefallene Wünsche in die Realität umzusetzen.

Was bietet der Schreiner?

Schreinerarbeiten sind sehr vielseitig und umfassen mehrere Bereiche der Raumausstattung. Einige spezialisieren sich auf ein bestimmtes Gebiet, wie z.B. Küchen oder Möbelbau. Die Anderen bieten das gesamte Spektrum des Schreinerhandwerks an, wie:

  • Möbel nach Maß
  • Innenausbau (Parkett/-Laminatböden, Treppen, Wandverkleidungen etc.)
  • Küchen
  • Gewerbebau (Küchen, Büromöbel)
  • Badezimmereinrichtungen
  • Fenster- und Türen
  • Gartenbau (Wintergarten, Terrassen, Zäune, Gartenhäuschen etc.)

 

Dem Schreiner wird ein hohes Maß an Kreativität und Genauigkeit zugeschrieben. Es wird erwartet, das er die optimale Lösung für die Raumausstattung vornimmt und jede Komponente perfekt aufeinander abgestimmt ist. Auch allgemeines fachliches Wissen im Baugewerbe ist Voraussetzung um Arbeiten, wie z.B. das „Parkettlegen“ oder „Fenster setzen“ korrekt und zuverlässig ausführen zu können.

Um sämtliche Schreinerarbeiten anbieten und den Beruf fachgerecht ausführen zu können ist jedoch eine handwerkliche Begabung und die Freude am Beruf unumgänglich.

Wer seine Arbeit liebt, bring auch gute Leistungen!

Kleine Schäden im Parkett selber reparieren

Kleine Macken oder Kratzer in einem Parkettboden sind oft ein Drama.
Dabei lassen sich solche Schäden meist ohne großen Aufwand so gut reparieren, dass die Schadstelle danach kaum noch zu entdecken ist.

Mit Reparatursets für lackierte oder geölte und gewachste Böden steht Ihnen ein professionelles Werkzeug zur Verfügung.
Nicht nur für die Instandsetzung von Kratzern, Löchern, Druckstellen bei Parkett, sondern auch für Treppen, Türen, Möbel und vielem mehr.

Schäden im Parkett reparieren   – Gewusst wie –

Die Reparatursets enthalten alles, was für eine professionelle Reparatur benötigt wird.

  • Schleif- und Poliertücher
  • Hobel
  • Eine Auswahl an Hartwachsen (farblich sortiert)
  • Schmelzgerät (zur Mischung der Wachse)
  • Klarlack
  • Gebrauchsanleitung

Das Reparieren – Schritt für Schritt:

  • Wichtig ist, das die zu reparierende Schadstelle sauber, trocken und fettfrei ist.
  • Lockere und lose, abstehende Teile vor der Reparatur entfernen.
  • Entsprechend der Oberfläche, passende Farben wählen.
  • Aktivieren Sie das Schmelzgerät, wie in der beiliegenden Gebrauchsanleitung beschrieben.
  • Wachs entsprechend der Farbe des Parketts (Grundfarbe) mischen und in die Schadstelle einfüllen (diese muss immer etwas überfüllt sein).
  • Mit dem spitzen Hobelrillen des Hobels die Überstände abtragen.
  • Für die Feinabstimmung, mit der dunkleren Farbe die Maserung nachahmen und danach wieder die Überstände mit den Hobelrillen abtragen.
  • Die Oberfläche nun nach Gebrauchsanleitung entfetten und mit dem Glanzlack versiegeln.
  • Nachdem der Lack getrocknet ist (ca. 15 Min.), wird mit dem Schleif- und Poliertuch der Glanzgrad dem Parkett angepasst.

Wichtig: Beachten Sie auf jeden Fall die Gebrauchsanweisung des von Ihnen gekauften Produktes!

Noch etwas!

Das klingt alles ganz einfach, aber ein bisschen Fingerspitzengefühl und Kreativität gehört schon auch dazu. Aber ich bin mir da ganz sicher: „Sie kriegen das hin!“

Achten Sie auf eine gute Qualität beim Kauf ihres Reparatursets und lassen Sie sich von einem Fachmann beraten!

Der Artikel meines nächsten Beitrages steht noch nicht fest. Aber soviel kann ich Ihnen verraten: Es geht um das Ölen und/oder Wachsen von frisch geschliffenen Parkettböden. Eine Ergänzung zu meiner Serie „Parkettrenovierung – Schritt für Schritt“

Neugierig? Dann schauen Sie rein!

Parkettrenovierung – Teil 6: Die größten Feinde des Parketts

Serie in 6 Teilen „Parkettrenovierung – Schritt für Schritt“

Kratzer, Druckstellen und Löcher im Parkett sind immer ärgerlich. Ob Sie nun zur Miete wohnen oder ob Sie Besitzer eines Eigenheims sind. Das Parkett hat viele Feinde, die ihm Schaden zufügen können. Es gibt jedoch zahlreiche Möglichkeiten das Holz vor Kratzer, Druckstellen und Löcher zu schützen.

Feinde und Schutzmaßnahmen

Kleinere Verschmutzungen wie Staub oder kleine Steinchen können schnell in das Parkett gerieben werden, die wiederum kleine Kratzer hinterlassen. Damit das Parkett resistent gegen solche Einflüsse ist, sollte jeder Parkettboden versiegelt werden.
Das Absaugen des Bodens ist in jedem Fall besser als das Fegen mit einem Besen oder feuchtes Wischen mit dem Bodenwischer. Auch hier können dadurch Spuren auf dem Holz entstehen. Beim Staubsaugen sollten Sie auf spezielle Parkettdüsen (im Fachhandel erhältlich) zurückgreifen.
Zu viel Feuchtigkeit kann das Parkettholz beschädigen. Das Holz quillt auf und in die Fugen kann Feuchtigkeit eindringen und große Schäden verursachen.
Des Weiteren muss berücksichtigt werden, dass man für die Reinigung des Parketts nur spezielle Reiniger verwenden sollte. 

Auch Schuhe können gefährliche Feinde des Parketts sein. Gerade High-Heels können unschöne Druckstellen hinterlassen, die nur schwer wieder zu beheben sind.

Stiefel oder Schuhe in deren Sohlen sich Steine verkeilt haben und dann beim Gehen ebenfalls Druckstellen oder Kratzer hinterlassen.

Das kann am einfachsten vermieden werden, indem Sie und auch ihre Besucher die

Schuhe vor Betreten ihres Wohnraumes ausziehen.

Bei normaler Beanspruchung muss das Parkett nur alle 15 – 20 Jahre abgeschliffen und neu versiegelt werden. Auch die Reinigung beschränkt sich normalerweise auf das Saugen und nach Bedarf das Wischen mit einem leicht feuchten Bodentuch.

Parkett gehört -meiner Meinung nach-  zu den schönsten und pflegeleichtesten Bodenbelägen, wenn man einige Regeln und Schutzmaßnahmen berücksichtigt. Die Anschaffungskosten dafür sind nur gering und Sie haben länger Freude an Ihrem Parkett.

Nicht nur Schuhe oder Steine können gefährliche Feinde des Parketts sein.

Der Schreibtischstuhl und auch das gesamte Mobiliar (Stühle, Tische, Schränke, etc.) sind ebenfalls Gegenstände die gerne mal seine Spuren auf dem Holzboden hinterlassen. Dies muss jedoch nicht sein, denn es gibt spezielle Parkettrollen für Schreibtischstühle, Möbelgleiter für größere Tisch- und Schrankfüße und spezielle Filzgleiter für die Stuhlbeine. Zudem kann an dem Bürotisch eine spezielle durchsichtige Kunststoffmatte ausgelegt werden auf der der Schreibtischstuhl hin und her bewegt werden kann ohne dabei einen Schaden auf dem Parkettboden zu verursachen.

Auch das ein oder andere Haustier kann Schäden auf dem Parkett hinterlassen.

Da hilft nur eines. Besänftigen oder Kratzbaum kaufen. Denn darauf verzichten will nicht Jeder.

Meine Serie „Parkettboden renovieren – Schritt für Schritt“ ist mit diesem Beitrag nun beendet. Ich hoffe ich konnte Ihnen damit einen sinnvollen Beitrag zu ihrem Vorhaben leisten und Ihnen bei der Entscheidungsfindung ob

„Selbst machen?“ oder „Machen lassen?“

helfen.

Parkettrenovierung – Teil 5: Parkettboden versiegeln

Serie in 6 Teilen „Parkettrenovierung – Schritt für Schritt“

 

Versiegeln von Parkett-/Holzböden

Bisher haben Sie alle Schritte von der Vorbereitung bis zum Schleifen des Parkettbodens sowie den Reparaturen von Kratzern, Rissen und Löchern mit Erfolg ausgeführt. Denn dies ist die Grundvoraussetzung für ein perfektes Ergebnis.

Nun geht es an die abschließende Aufgabe – das Versiegeln.

Zur Grundierung und dem Parkettlack benötigen Sie noch folgende Werkzeuge:

  • Auftragsrolle für wasserbasierte Versiegelungslacke (mit Teleskop-Stab)
  • Kleiner Pinsel oder kleine Rolle für die Ränder
  • Tellerschleifmaschine
  • Schleifgitter Korn 120
  • Staubsauger
  • Handschuhe, Schutzbrille, Einweg-Überschuhe

 

Vorarbeiten

Zuerst muss dafür gesorgt werden, das der gesamte Raum vom Schleifstaub befreit wird. Alle Oberflächen (wie Wände, Fußboden, Heizkörper etc.) müssen gründlich mit dem Staubsauger abgesaugt werden.

Grundieren und Versiegeln

Die Grundierung sowie der Versiegelungslack sollte bei Zimmertemperatur (18 – 25 Grad) und indirektem Sonnenlicht (kein direktes Sonnenlicht auf dem Boden) aufgetragen werden (beachten Sie bitte die Hinweise auf ihrem Produkt).

Schritt 1: Grundierung

Grundierung gut aufschütteln, anschließend den Inhalt in einen sauberen Eimer umfüllen. Die Grundierung muss systematisch und ohne große Unterbrechung aufgetragen werden, so dass Sie am Ende den Raum verlassen können.

Tragen Sie die Grundierung zuerst an den Rändern am Ende des hinteren Raumteiles mit Hilfe einer kleinen Rolle oder einem Pinsel auf. Nicht alle Ränder auf einmal grundieren! Für die Bodenfläche benützen Sie die große Auftragsrolle (mit Teleskop-Stab). Tauchen Sie die Rolle ein und verteilen die Grundierung gleichmäßig und ohne Druck zuerst quer zur Maserung und dann in Richtung der Maserung, jedoch ohne dabei mehr Grundierung aufzubringen. Bitte Vorsicht beim Ansetzen und Abheben der Rolle, damit keine Ansatzspuren entstehen!

So arbeiten Sie sich auf den folgenden 2 Metern schrittweise weiter bis zum Ende des Raumes. Überlappen sie die einzelnen Abschnitte um gleichmäßige Übergänge zu gewährleisten.

Lassen Sie die Grundierung ca. 1 Stunde trocknen (siehe Produkthinweise) und saugen danach den Boden erneut ab oder wischen mit einem feuchten Tuch nach. Die Grundierung darf nicht über Nacht trocknen. Die 1. Versiegelungsschicht muss noch am selben Tag aufgetragen werden.

Werkzeuge nach Gebrauch mit Wasser reinigen!

Bei nicht handelsüblichen Holzarten (Exoten) ist eine anwendungstechnische Beratung einzuholen.

 

Schritt 2: Versiegeln

Die Vorgehensweise für das Auftragen des Parkettlacks ist die Gleiche, wie bei der Grundierung. Es sind mindestens 2 Schichten aufzutragen. In höher beanspruchten Bereichen ist eine 3. Schicht erforderlich.

Trockenzeit bis zur Schleifbarkeit:       ca. 2 Stunden

Trockenzeit bei 3-Schichten-Aufbau:   1. Schicht ca 90 Minuten                                                                                             2. Schicht ca. 2 Stunden

Vor dem letzten Auftrag ist ein Zwischenschliff mit einem Schleifgitter Korn 120 notwendig.

Beachten Sie bitte unbedingt auch die Produkthinweise!

 

Wann ist die Fläche wieder nutzbar?

Der Boden ist (siehe Produkthinweise) nach 8 Stunden wieder begehbar und nach 24 Stunden können die Möbel aufgestellt werden. Mit schwereren Gegenständen sollten Sie jedoch noch einige Tage warten. Nach etwa 7 Tagen ist der Lack vollständig ausgehärtet und Sie können Teppiche auflegen und den Boden wieder voll belasten.

Reinigung und Pflege

Durch regelmäßige Reinigung und Pflege können Sie sich sich länger an dem neu versiegelten Parkettboden erfreuen. Informieren Sie sich bei ihrem Fachhändler über entsprechende Pflegeprodukte.

Weitere Informationen erhalten Sie in „Parkettreinigung – So geht´s!“

Nächste Woche in Teil 6 und somit letztem Teil  meiner Serie erfahren Sie alles über

Teil 6: Die größten Feinde des Parketts

 

 

Parkettrenovierung – Teil 4: Reparieren von Kratzer und Löchern

Serie in 6 Teilen „Parkettrenovierung – Schritt für Schritt“

Parkett ist dank seiner Oberfläche aus Echtholz ein sehr widerstandsfähiger Bodenbelag. Es ist der einzige Fußboden, der öfter renoviert und auch nach vielen Jahren der Nutzung wieder in einen neuwertigen Zustand versetzt werden kann. Kleinere Risse, Kratzer oder Löcher können selbst ausgebessert werden.

Damit die Reparaturarbeiten aber auch gelingen, gibt es Einiges zu berücksichtigen bzw. zu beachten.

Das Reparieren/Kitten des Parkettbodens erfolgt nach dem ersten Mittelschliff!

Was benötigen Sie dafür?

  • Pulverkitt
  • Fertigkitt-Masse auf Wasserbasis
  • Holzkitt-Lösung
  • Schleifstaub (als Alternative zum Pulver-/Fertigkitt)
  • Spachtel (elastisch)

Reparieren von Kratzer und Rissen

Empfehlenswert ist die Herstellung einer eigenen Fugen-Kitt-Masse. Dafür benötigen Sie den Schleifstaub aus dem Mittelschliff sowie eine Holzkitt-Lösung welcher der Schleifstaub beigemischt wird. Diese wird, je nach Notwendigkeit, vollflächig oder nur stellenweise auf dem Parkett verteilt. Überreste bzw. Überstände müssen anschließend sofort entfernt werden, da diese sonst mühsam wieder abgeschliffen werden müssen.

Sie können ebenfalls eine Pulverkittmasse oder Fertigkitt benützen. Hierzu sollten Sie beachten, dass diese  -im Gegensatz zum Holz-  unter Lichteinfluss kaum seinen Farbton verändert und somit später sichtbar werden kann.

Bei größeren und tieferen Kratzern, Rissen oder Löchern muss dieser Vorgang mehrmals wiederholt werden. Das Mischungsverhältnis der Kitt-Masse darf nicht zu dickflüssig jedoch auch nicht zu dünnflüssig sein. Ist die Masse zu dickflüssig kann es passieren, das diese beim nächsten Schleifgang ausbricht. Eine zu dünnflüssige Masse kann absacken oder seitenverleimende Eigenschaften hervorrufen.

Es ist sinnvoll sich hier vor Kauf und Anwendung von einem kompetenten Fachbetrieb beraten zu lassen.

Haben Sie alles soweit geschafft, können sie, wie bereits im Beitrag der letzten Woche, unter Punkt 3. mit dem Feinschliff, die Schleifarbeiten abschließen.

Kratzer, Risse und Löcher können auch repariert werden, ohne dass dafür der Boden komplett renoviert bzw. abgeschliffen werden muss. Dazu gibt es voraussichtlich Ende Juni 2014 einen Extra-Beitrag.

Das Thema der nächsten Woche: Teil 5: Parkettboden versiegeln 

 

 

 

Parkettrenovierung – Teil 3: Schleifen – Schritt für Schritt

Serie in 6 Teilen „Parkettrenovierung – Schritt für Schritt“

Schleifen – Schritt für Schritt

Sie haben sich dafür entschieden ihren Parkettboden selber zu schleifen (auf eigene Gefahr!), haben sich vorab gut informiert und alle Arbeitsmittel besorgt, die dafür benötigt werden?

Noch ein kurzer Check vor Beginn:

  • Sie kennen das Schleifschema ihres Parkettbodens
  • Ist der Parkett frisch verklebt, z.B. Aufgrund von Ausbesserungsarbeiten einer Teilfläche? In diesem Fall muss als erstes die vom Hersteller festgelegte Abbindezeit des Bodens eingehalten werden.
  • Nägel versenkt.
  • Sockelleisten entfernt.
  • Boden ist frei von Altbelag, Teppichresten und abgesaugt.
  • Türen, Fenster, Heizung sind abgedeckt.

 

1. Schritt – Grundschliff

Zuerst beginnt man mit dem Grobschliff. Je nach Oberflächenbelag oder Beschädigung des Parkettbodens beginnt man mit einer gröberen Schleifmittelkörnung (30/36/40).

Um ein Ausschleifen an weichen Stellen zu vermeiden, beginnen Sie mit dem Schleifen diagonal zum Verlauf der Holzfaser. Achten Sie darauf, dass die Schleifwalze langsam in der Vorwärtsbewegung abgesenkt und vor dem Richtungswechsel die Maschine wieder leicht angehoben wird. Der nächste Gang erfolgt rückwärts auf der gleichen Spur. Im nächsten Schritt versetzen Sie die Maschine um jeweils 2/3 nach rechts. Immer daran denken, dass bei jedem Richtungswechsel die Maschine am Ende angehoben und zu Beginn wieder langsam abgesenkt wird. So entstehen keine Absetzspuren.

Der ungefähr 90 cm breite Streifen, der Aufgrund der Führung der Schleifmaschine entsteht, wird dann umgekehrt zur bisherigen Schleifrichtung bearbeitet. Da wo die Maschine umgedreht wird, kann es zu Schattierungen kommen. Beachten Sie daher, dass der letzte Schliff nicht unmittelbar im Bereich des Lichteinfalls endet.

Die Oberfläche sollte nun frei von Überständen sein. Sollte dies nicht der Fall sein, muss erneut geschliffen werden, jedoch wieder diagonal im rechten Winkel zum ersten Schleifgang. Lose sowie tiefer liegende Lamellen müssen in diesem Schleifgang ausgebessert werden. Danach Parkettboden gründlich absaugen.

 

2. Schritt – Mittelschliff

Der Mittelschliff erfolgt im selben Schema, wie beim Grundschliff jedoch um 90 Grad versetzt.

Für den Mittelschliff wird eine etwas geringere Schleifmittelkörnung (60/80) als beim Grobschliff verwendet und mit der mittleren Druckstufe der Schleifmaschine geschliffen. Dieser Schleifgang dient dazu das Schleifbild des 1. Schleifganges zu verfeinern und die Spuren des Grobschliffs zu beseitigen.

Befinden sich nach diesem Schleifgang noch gröbere Kratzer, Risse oder Löcher auf der Oberfläche, müssen diese noch vor dem Feinschliff mit Fugenkitt verspachtelt werden. Thema der nächsten Woche: „Teil 4: Reparieren von Kratzern und Löchern“.

Danach kann zum Feinschliff übergegangen werden.

 

3. Schritt – Feinschliff

Hierzu wird eine Tellerschleifmaschine verwendet mit einer geringen Schleifmittelkörnung (100/120). Wichtig ist hier, die Schleifrichtung quer zum Lichteinfall vorzunehmen. Die Maschine wird hierbei von links nach rechts geführt und wieder zurück. Danach versetzt weitergearbeitet bis zum Endpunkt des Raumes.

Wird jedoch eine Bandschleifmaschine verwendet, empfiehlt sich das Schleifen zum Licht. Schwieriger wird es bei einem Parkett mit Würfelmuster (Schliff zur Faser und entgegen der Faser) da hier beim Schleifen Hell-Dunkel-Schattierungen entstehen können.

Das beste Ergebnis erreichen Sie hier mit einem diagonalen Schliff.

 

 

 

 

Parkettrenovierung – „Teil 2: Parkett schleifen – Geht das so einfach?“

Serie in 6 Teilen „Parkettrenovierung – Schritt für Schritt“

Um die Frage des Titelthemas zu beantworten: „Ganz so einfach ist das nicht“!

 

Wie bereits im 1.Teil meiner Serie erwähnt, ist Parkett schleifen kein Kinderspiel sondern erfordert ein hohes Maß an Wissen und Erfahrung. Allein die Holzarten zu bestimmen, deren Härtegrad (Brinell-Härte) zu erkennen und zu wissen worauf hier beim Schleifen zu achten ist will bei der Parkettrenovierung gelernt sein.

Sie trauen sich die Parkettrenovierung zu?

Dann sollten Sie sich unbedingt noch folgende Fragen beantworten können:

„Welche Art von Parkett möchte ich abschleifen?“

„Wurde dieser Boden bereits zuvor schon einmal abgeschliffen?“                           Wenn ja. „Habe ich dann eigentlich noch Potential?

„Wie dick ist mein Parkett?“ 

„Kann ich einfach kreuz und quer schleifen?“  

Die verschiedenen Parkettarten

Massivholzparkett  gibt es in verschiedenen Stärken von 8 bis zu 30 Millimeter dickem Vollholz.

Mehrschichtparkett, auch Fertigparkett genannt, gibt es mit einer Nutzschicht von 2,5 bis 6 Millimetern Vollholz. Bei Mehrschichtparkett bestehen die einzelnen Elemente aus zwei oder drei Schichten. Wobei die Mittelschicht und der Gegenzug aus unterschiedlichen Materialien (u.a. Nadelhölzer), je nach Hersteller, gefertigt werden.

Bis zu einem Millimeter (je nach Abnutzung kann es auch mehr sein) wird beim Renovieren von der Nutzschicht abgetragen – daher ist besonders beim Abschleifen eines Mehrschichtparketts Vorsicht geboten.

 

Die richtige Schleifrichtung für Ihren Parkettboden

Mosaikparkett oder Fischgrätparkett sollten grundsätzlich diagonal zum Faserverlauf von links nach rechts geschliffen werden. Abschließend mit der Einscheibenmaschine den Feinschliff vornehmen.

Stabparkett und Dielen sollten beim Grund- und Mittelschliff  diagonal zum Faserverlauf und der Feinschliff mit dem Faserverlauf geschliffen werden.

Die Anzahl der Schleifgänge hängt bei neu verlegtem Parkett von der Größe und der Häufigkeit der Überstände und bei alten Fußböden vom Grad der Abnutzung und der Unebenheiten ab.

Grundregeln für das Parkettschleifen:

  • Wahl der richtigen Schleifmittelkörnung.
  • Immer von links nach rechts schleifen.
  • Auf keinem Fall mit der rotierenden oder abgelassenen Schleifwalze auf einer Stelle stehen bleiben und/oder die Richtung wechseln. Es könnten sonst Vertiefungen eingeschliffen werden, insbesondere beim Grobschliff, die mit dem Feinschliff nicht mehr ausgeglichen werden können. Vor dem Endpunkt einer Schleifrichtung muss die Schleifwalze rechtzeitig und langsam vom Boden abgehoben werden.
  • Führen Sie die Maschine mit mäßigem und gleichbleibendem Tempo nach vorne und auf der gleichen Spur wieder zurück.

Haben Sie alles soweit abgeklärt? Gut, dann kann´s ja losgehen.

Wie die einzelnen Schritte genau ausgeführt werden und worauf noch geachtet werden muss, erfahren Sie

nächste Woche in: Teil 3: Schleifen – Schritt für Schritt

 

 

Parkettrenovierung – „Teil 1: Was muss im Vorfeld beachtet werden?“

 Serie in 6 Teilen „Parkettrenovierung – Schritt für Schritt“

 

Was ist Ihnen ihr Parkettboden wert?

Eines sollte jedem, der selbständig seinen Parkett schleifen möchte, klar sein. Parkettboden schleifen ist kein Kinderspiel sondern handwerklich sehr anspruchsvoll. Gerade alte Dielen erfordern ein Höchstmaß an Erfahrung und handwerklichem Geschick. Jahrelange Erfahrung kann nicht durch Information ersetzt werden und daher sollte die Entscheidung gründlich überlegt sein, ob man der Aufgabe gewachsen ist oder nicht doch lieber den Fachmann beauftragt. Ein Angebot kostet nichts – Ein kaputter Dielenboden dafür umso mehr! Sind Sie jedoch handwerklich geschickt und trauen sich die Arbeiten zu, dann:

„Ran ans Werk!“

Diese Vorbereitungen sollten Sie vor der Parkettrenovierung treffen

  • Welche Art des Parketts (Diele, Mosaik) möchte ich renovieren?
  • Wie viel Zeit muss ich für die Vorarbeit einplanen?
  • Besorgung der notwendigen Arbeitsmittel:
    • Maschinen: Schleifmaschine, Randschleifer (gibt es in Baumärkten zum Ausleihen)
    • Werkzeuge: Spachtel, Stemmeisen, Versenker, Hammer, Beisszange, Zieglinge
    • Arbeitsschutz: Ohrenschutz, Staubmaske, Arbeitshandschuhe, festes Schuhwerk (wichtig beim Umgang mit der Schleifmaschine)
    • Schleifmittel: entsprechende Schleifbänder (unterschiedlich starke Körnung für die einzelnen Schleifgänge)
    • Produkte für die gewünschte Oberflächenbehandlung: Öl, Wachs, Lack
    • Raum vorbereiten
      • Die zu renovierenden Räumlichkeiten komplett leer räumen
      • Boden gründlich fegen und absaugen.
      • Sockelleisten entfernen um einen sauberen Eck- und Randschliff zu garantieren
      • Eventuell hervorstehende Nagelköpfe versenken
      • Eventuell die Heizung, Fenster, etc. abdecken bzw. abkleben

Haben Sie alles soweit vorbereitet? Dann ist nur noch zu klären, wie das Schleifen Ihres Parkettbodens zu bewerkstelligen ist!

Dass erfahren Sie in:   Teil 2: Parkett schleifen – Geht das so einfach?

Parkettrenovierung – Schritt für Schritt

 

Serie in 6 Teilen „Parkettrenovierung – Schritt für Schritt“

Wie bekomme ich meinen Parkettboden wieder schön?

 

Im Frühjahr, wenn die Natur wieder erblüht, beginnt auch der Frühjahrsputz im Haus.

Wer kennt das nicht!

Schnee, Salz, Kies. Alles trägt man mehr oder weniger in den Herbst- und Wintermonaten ins Haus. Das ist es kein Wunder, wenn der Parkett in Mitleidenschaft gezogen wird. Dank seiner Oberfläche aus Echtholz, kann im Gegensatz zu vielen anderen Böden der Parkettboden mehrmals renoviert und wieder durch Abschleifen, Ölen oder Versiegeln, in neuwertigen Zustand versetzt werden.

Die meisten Fragen bei der Parkettrenovierung

Wie funktioniert das Schleifen und was muss dabei berücksichtigt werden? 

Welche Arbeitsmittel benötige ich? 

Wie viel Zeit muss ich dafür einplanen? 

Kann ich das überhaupt selber machen? 

Wie kann ich Löcher oder Kratzer reparieren?

Ich habe mich umgehend mit dem Thema „Parkettrenovierung“ befasst und mir vorgenommen diese Fragen in den nächsten Wochen aufzuklären um Ihnen eine Hilfe und Unterstützung zu bieten, damit ihr Parkettboden wieder wie neu aussieht.

Nächste Woche: Teil 1: Was muss im Vorfeld beachtet werden?

 

 

Parkettreinigung – So geht´s!

Um lange etwas von seinem Parkettboden zu haben, sollte man diesen einer regelmäßigen Reinigung und auch Pflege unterziehen.

Egal ob geölt, gewachst oder lackiert: Jeder Parkettboden benötigt Pflege!

Grundregeln für die Parkettreinigung

Bei der Reinigung von versiegelten Parkettböden sind folgende Regelungen zu beachten:

  • kein stehendes Wasser oder Reinigungsmittel auf der Parkettfläche hinterlassen
  • keine Reinigungsautomaten und Dampfreiniger 
  • nur geeignete Pflegeprodukte (Parkettreiniger / -pflege) verwenden
  • nur Baumwolltücher verwenden, Mikrofasertücher, können die Oberfläche               beschädigen

Und so geht´s!

Zu Beginn ist es sinnvoll die zu reinigende Fläche von Staub und Schmutz zu befreien. Danach sollten Sie mit einem geeigneten Pflegemittel (in Wasser verdünnt, siehe Mischungsverhältnis auf der Produktverpackung) und einem Baumwolltuch (gut ausgedrückt) die gesamte Fläche wischen, wobei zu berücksichtigen ist, das die gewischte Fläche nicht mehr betreten wird bis sie trocken ist.

Pflege von versiegelten Oberflächen

Wie oft ihr Boden gepflegt werden muss, hängt von der Beanspruchung ab. Die versiegelte Oberfläche dient als Verschleissschicht. Ist diese abgetragen bzw. abgenutzt sollte sie erneuert werden. Staub, Sand und andere Schmutzpartikel wirken wie Schleifpapier und können der weicheren und ersetzbaren Schutzschicht nicht soviel anhaben, wie der härteren Unterschicht. Ist diese mal beschädigt, hilft nur noch abschleifen. Beachten Sie auf jeden Fall die Pflegehinweise auf ihrem Produkt!

Pflege von geölten oder gewachsten Oberflächen

Auch hier hängt die Häufigkeit der Pflege von der Beanspruchung der Oberfläche ab.

Bei starker Beanspruchung sollte 1 mal pro Monat  und bei geringer Beanspruchung 1-2 mal im Jahr nachgeölt bzw. mit Wachs nachbehandelt werden.

Bei der Verwendung von wachshaltigen Pflegemitteln sollte vorab die alte Wachsschicht hin und wieder mit einem Wachsentferner abgetragen werden um die Gleichmäßigkeit (Hell-/Dunkelschattierungen) der Oberfläche zu bewahren.

Zusätzliche Tipps:

– Bei größeren Flächen ist eine Poliermaschine sinnvoll (kann im Fachhandel ausgeliehen   werden)

– Um Kratzer im Boden zu vermeiden, können Filzgleiter an allen beweglichen                  Einrichtungsgegenständen, wie z.B. Schränken, Tischen, Stühlen etc. angebracht        werden (sind im Handel erhältlich).